Lindenschmit d. J., Wilhelm von: Ruhmeshalle der deutschen Musik (1740-1867)Ruhmeshalle der


Lindenschmit d. J., Wilhelm von: Ruhmeshalle der deutschen Musik (1740-1867) "Ruhmeshalle der deutschen Musik (1740-1867)". Grauer Stift (Kreide oder Kohle) auf festem Papier, auf Leinwand kaschiert. 130 x 190 cm. Unten links signiert "W. Lindenschmit". Um 1867. Spross einer Künstlerfamilie, erhielt der Mainzer Historienmaler seinen ersten Unterricht bei seinem Vater Wilhelm, bevor er 1842/43 sein Studium an der Münchner Akademie antrat, das er später in Frankfurt und Antwerpen fortführte. Unsere beiden Werke entstanden im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit dem Münchner Verlag F. Bruckmann, in dessen Auftrag er zwischen 1863 und 1867/68 eine Reihe von Kartons als Druckvorlagen fertigte. Dieses einträgliche Nebengeschäft hatte der Siegeszug der Fotografie im Laufe des 19. Jahrhunderts ermöglicht und neben Lindenschmit waren auch weitere namenhafte Künstler wie Wilhelm von Kaulbach und Carl Jäger für das Taditionshaus tätig. Die gezeichneten oder gemalten Vorlagen wurden als Fotografie oder Stich vertrieben und so fand auch unsere "Ruhmeshalle der deutschen Musik (1740-1867)", wie verschiedene Werbeanzeigen des Verlags in deutschen Tageblättern bestätigen (vgl. u.a. Hamburger Nachrichten, Nr. 297 vom 13.12.1868, S. 14), als kleinformatiger Kupferstich von der Hand Adolph Neumanns und als kostengünstigere fotografische Reproduktion Verbreitung. Geschickt löst der Künstler in unserem großformatigen Vorlagewerk die Aufgabe auf engem Raume ein große Anzahl von Figuren porträtähnlich und in entsprechender Beziehung zueinander malerisch zusammenzustellen und dabei gleichzeitig gebührend zur Geltung kommen zu lassen. Vor dem architektonischen Hintergrund einer klassizistischen Halle versammeln sich auf und um einen podestartigen Marmoraufbau die Größen deutscher Musik: Komponisten, aber auch Sänger, Textdichter und Instrumentalvirtuosen. Mit Mozart, Haydn, Bach, Händel, Beethoven, Schubert, Schumann und seiner Frau Clara, Wagner, Liszt und Weber seien hier nur die prominentesten unter den 82 Dargestellten genannt. Die Identifizierungen der einzelnen Figuren ermöglicht, neben den erstaunlich veristischen Porträts, eine Bildlegende, die Bruckmann dem Stich Neumanns beilegte - ein Exemplar ist digitalisiert im Nachlass der Familie Schnorr in der Sächsischen Landes- Staats- und Universitätsbibliothek in Dresden erhalten (Mscr.Dresd.n, Inv. 3, Bl. 22). Als Pendant zur diesem Karton fertigte Lindenschmit die "Ruhmeshalle außerdeutscher Musik (1564-1864)", heute in der Bayerischen Musikakadmie. Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.


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